Die Gründe, sich für eine andere Berufslaufbahn als die kurative Medizin zu entscheiden, können vielfältig sein. Manch eine/-r hat bei den praktischen Einsätzen im Laufe des Studiums festgestellt, dass die Arbeit in der Klinik oder Praxis nichts für sie/ihn ist; andere suchen einen Job mit flexibleren oder geregelteren Arbeitszeiten. Die gute Nachricht ist, dass alternative Möglichkeiten durchaus vielfältig sind und das Wissen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Medizinstudium auch in anderen Berufsfeldern sehr gefragt sind.
Hier finden Sie eine (natürlich nicht vollständige) kurze Auflistung von Karrierewegen abseits der Klinik:
Ärztin/Arzt im Öffentlichen Gesundheitsdienst
Die Aufgaben und Tätigkeiten im öffentlichen Gesundheitsdienst und die mit ihnen verbundenen Stellen sind äußerst vielfältig. Die Bandbreite reicht vom bundesweit in der Krankheitsprävention tätigen Robert-Koch-Institut über die Landesgesundheitsämter bis hin zu Gesundheitsämtern in Stadt- und Landkreisen. Oft stehen bei den Tätigkeiten präventive Untersuchungen oder Tätigkeiten im Mittelpunkt. Beispiele sind: Sozialpsychiatrischer Dienst, Kinder- und Jugenduntersuchungen, Einschulungsuntersuchungen, Amtsärztliche Bescheinigungen, Infektionsschutz und Hygiene, Trinkwasserüberwachung, Berichterstattung, Begehungen von Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Arztpraxen.
Ärztin/Arzt in der Privatwirtschaft
Medizinjournalismus
Medizinjournalisten wenden sich einerseits an ein Fachpublikum, wie bspw. Ärzte/-innen oder Gesundheitsfachberufe, oder an medizinische Laien. Der Bedarf in diesem Bereich ist groß. Dabei umfasst der Journalismus heute weit mehr als die klassischen Print- oder TV-Medien. Auch Blogs, Videokanäle und Homepages rund um den Themenbereich Gesundheit bieten Arbeitsmöglichkeiten. Für eine solche Tätigkeit braucht es aber meist eine journalistische Zusatzqualifikationen (Praktika, den Besuch einer Journalistenschule oder das Absolvieren eines Volontariats in einem Verlag oder einer Zeitschrift/Zeitung).
Unternehmensberatung
Auch ohne wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung, die im übrigen noch in Fortbildungen erworben werden kann, finden sich immer wieder Stellen bei Consulting-Unternehmen, insbesondere wenn es um die Beratung von Unternehmen im Gesundheitssektor geht. Aber auch sonst werden Ihre breite Ausbildung (z. B. auch in Gesprächsführung), Ihr wissenschaftliches Denken oder die Fähigkeit sich strategisch und schnell große Wissensmengen anzueignen, geschätzt.
Pharmaindustrie und außeruniversitäre Forschung
Wenn Sie Gefallen an der Grundlagenforschung gefunden haben, finden sich in der Pharmaindustrie oder bei außeruniversitären Forschungseinrichtungen (z. B. in Max-Planck-Instituten oder Helmholtz-Zentren) Arbeitsplätze in der medizinisch-naturwissenschaftlichen Forschung. Eine vorangegangene Promotion mit einem entsprechenden Thema ist hier natürlich sehr von Vorteil.
Neben der Grundlagenforschung werden auch Ärzte/-innen für die Durchführung (prä-)klinischer Studien gesucht, um Wirkstoffe oder Medikamente auf Nutzen und Nebenwirkungen zu überprüfen. Auch hier ist Ihre Ausbildung mit ihrer wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Ausrichtung gefragt.
Quelle: www.audimax.de/naturwissenschaften/branchen/medizin-arbeiten-als-arzt/perspektiven-nach-dem-medizinstudium/